Tag 75

Die colPCR ist super gelaufen. Von 19 ausgesuchten Transformanten hatten 14 das Insert. Wenn ich nur jene ausgesucht hätte, von denen ich gewusst habe, dass sie fluoreszieren, wäre die Ausbeute sogar noch höher gewesen. Ich habe bewusst auch ein paar nichtfluoreszierende genommen, weil ich nicht so viele leuchtende hatte und um zu sehen, ob es einen Unterschied gibt.

Für CFP haben wir die Proben in ein multiwell plate pipettiert, dort induziert und hoffen, dass wir ebenfalls was sehen. Von gestern auf heute konnten wir nichts sehen.

Ich habe endlich begonnen, hier Fisch zu kaufen. Im Vergleich zu Österreich ist er hier logischerweise verhältnismäßig saubillig. Heerlijk!

Heute war room inspection von meinem Vermieter, ich habe extra zusammengeräumt und gesaugt. Bin selber beeindruckt, wie sauber es hier ausschaut. Haha.

Meine Betreuerin Laura ist von ihrem einmonatigen US-Aufenthalt zurück.

Ich habe jetzt eine Laborkollegin namens Wen. Das ist sehr lustig. Juannan nennt uns jetzt nur noch G und W, um zwischen uns unterscheiden zu können. Phonetisch ist da nicht viel Unterschied.

Heute war Fluoreszenzmikroskopie-Einschulung. Ich fand das hochinteressant. Förster Resonanz Energietransfer funktioniert über die Dipol-Dipol-WW von Elektronenwolken. Für den Förster-Radius spielen die Dipol-Orientierung im flüssigen Medium, die Quantenausbeute des Donors, sowie der Brechungsindex eine Rolle. Spannende Sache! Vor allem, wenn man den kommerziell erhältlichen FRET-Sensor testet und er wirklich funktioniert, sogar im Zellextrakt. Zuerst glaubten wir, dass wir den Zellextrakt nicht messen können würden, aber dann stellte sich dank meines Troubleshootings heraus, dass einfach die Küvette nicht richtig positioniert war. Jaja, wer misst, misst Mist... Auf Holländisch gibt es ein Sprichwort Meten is weten. Unter Freunden verabschiedet man sich übrigens mit Dui oder Dui Dui...

Heute wurde außerdem die Nanodrop kalibriert. Das war schon längst fällig bei Standardabweichungen jenseits von Gut und Böse. Ich fand das super interessant, was die Kalibration und Wartung betrifft.

Aber letztendlich gilt heute vor allem eines: T-G-I-F...

Dieses Wochenende habe ich ausnahmsweise noch nicht konkret was vor. Eigentlich Kitesurfen mit Lennart, aber das wollen wir bald nachholen. Vielleicht komm ich endlich dazu, für die Uni was zu machen.

Morgen zu Mittag gibt's Lachs :)

Tag 74

Meine GFP-Viecher leuchten... !! :-)

Zwar nicht im sichtbaren Licht, aber unter dem Anregungslicht im Gel-Reader. Das ist total praktisch, weil man sich damit a) die colony-PCR, b) das Minipreppen, c) die Restriktionsanalyse spart. So muss ich einfach nur die leuchtenden Tierchen nehmen und vermehren. Die colony-PCR muss ich zwar trotzdem von den Leuchtenden machen, aber das sind dann erheblich weniger Kolonien, 15 statt 70. Bei Pipettieren und händischem Kolonienpicken macht das viel aus.

Heute ist der König mit seiner Frau nach Wageningen gekommen. Von 11:30 bis 12 Uhr machten sie eine Parade durch die Stadt. Die meisten Leute, so wie ich, mussten im Labor was arbeiten. <ironie> Toll, dass sich Willem-Alexander und Maxima so praktische Besuchszeiten aussuchen. </ironie> Zum Glück gibt es Leute wie Lindsey, die Fotos machen.

Tag 73

Heute habe ich meine Insertion von GFP und CFP wiederholt. Diesmal in Rosetta, einem auf hohe Proteinproduktion gezüchteten E.coli Stamm. Durch Induzieren mit IPTG (jaja, das gute alte lac-Operon...) sollten meine Viecher so viel induzieren, dass sie morgen grün leuchten.

Ich rede ihnen auch immer gut zu. Wenn ich sie in den Trockenschrank gebe, sage ich ihnen, sie sollen brav wachsen, und wünsche ihnen eine gute Nacht. Nur Mozart habe ich ihnen noch nicht vorgespielt. Muss ich mir jetzt über meinen Geisteszustand Sorgen machen? XD

Am Abend war ich mit Milad in einer netten Pizzeria essen.

Tag 72

Heute wollte ich fast gar nicht auf die Uni gehen, weil ich so frustriert war. Ich bin dann doch gegangen. Wir haben schließlich eine Lösung für meine Transformationen gefunden. Ich habe ein paar Dinge in den Reaktionsbedingungen verändert und eine gute Idee gehabt, wie man auf GFP-Insertion selektieren kann (die werde ich hier natürlich NICHT verraten, psscht ;-) ). Es ist so simpel und genial, dass ich sehr stark befürchte, dass die Idee vor mir schon jemand hatte. ^^

Tag 71

Heute war ein sehr langer Tag im Labor.
Ich habe Kolonien auf CFP und GFP per Colony-PCR gescreent. Von den beiden einzigen positiven Transformanten von CFP hatten beide das Insert in der falschen Richtung.
Seufz...

Tag 69 und 70 - Avontuur

Avontuur

Dieses Wochenende war ich mit WSZV Aqua auf einem Segeltrip zur Feier des 25-Jahr-Jubiläums des Sportclubs. Am Freitag fuhren wir von Wageningen nach Amsterdam, wo wir auf der IJplein die Avontuur vorfanden. Wir gingen an Bord und machten es uns gemütlich, während der Seemann (im nachfolgenden Bild ganz links) Wissenswertes über die Geschichte des Bootes erzählte. Leider auf Holländisch, sodass ich vielleicht 20% verstanden habe.

Wir fahren mit der Avontuur (sie hat auch einen Motor)

Hinten im Bild: Amsterdam Centraal Station

Die Küche

An dieser Stelle muss ich ein dickes Lob für die köstliche Verpflegung aussprechen! Es gab:

- Kaffee, Tee, Milch, Orangensaft, Apfelsaft, Orangensaftkonzentrat, Johannisbeersaftkonzentrat, Wasser, Wein, Bier (mit Zapfhahn!)
- am ersten Abend: Champignonsuppe, Tomatensuppe, groentesoep (Gemüsesuppe), Brot mit Kräuterbutter sowie verschiedene Aufstriche, Dubbel-choco-vanille-vla und Erdbeerjoghurt.
- zum Frühstück: Hagelslag, Nutella, Pindakaas (Erdnussbutter), Ontbijtkoek, Brot, Butter, Wurst, Käse, Eierspeis
- zu Mittag: brodjes mit Würsteln und Ketchup oder Mayo (wie Hamburger)
- am Abend: Tortilla-Wraps mit Faschiertem, Linsen mit Gemüse und Sauce, Salat, Paradeisern, Paprika, Gurken, Crème Fraîche
- dazwischen: Chips, kleine Schokoriegel, Gummizeug, Äpfel
Am Sonntag habe ich zu Mittag einen Fisch-Garnelen-Mix gegessen.

Ein Notausgang

Amsterdam...

eine idyllische Stimmung

...mit Segelboot

 Hier noch eine wunderschöne Wolkenstimmung

Am Abend nach dem Essen sind wir an Deck gegangen und haben uns die Sterne angeschaut. Das war wunderschön! Es war Vollmond. Man konnte den Großen Wagen und den Polarstern sehen. In anderen Sprachen wird das Sternbild unter anderem große Pfanne (oder so ähnlich) oder großer Löffel (China) genannt.

Vollmond...

Am Samstag in der Früh sind wir aus der Verankerung vor Amsterdam aufgebrochen und nach Enkhuizen gesegelt.

Die Avontuur

Hier ist der Aufgang an Deck. Die Segelmäntel stehen bereit

Wir brechen auf

Wetter: Wolkig mit Sonne zwischendurch

Das Großsegel wird aufgezogen

Die Fock ebenso

Meine KollegInnen spannen die Fock

Es ist gemütlich an Bord (aber auch saukalt)

Ausblick von unserer Kajüte auf das Wasser, inkl. Boot

Pauline am Steuer (ich habe später auch gesteuert, ging ziemlich gut!)

Ankunft in Enkhuizen

Samstag abend ist die Mehrheit der Leute ins Irish Pub gegangen. Dort gab es das Fußballmatch Bayern - Dortmund (Bayern hat gewonnen) sowie einen Live-Gitarrespieler, der schön gesungen hat. Ich war zu müde, um hinzugehen und habe dafür gut geschlafen.

Am Sonntag in der Früh sind wir nach Volendam gesegelt.

Heck der Avontuur

So sieht die See vom Bug aus aus

Blick vom Bug zum Heck

Groß- und Focksegel vom Bug gesehen

Blick vom Bug nach schräg hinten

Ungefähr zu Mittag kamen wir in Volendam an.

 Süße kleine Gässchen in Volendam

...so holländisch, dass es fast schon Klischee ist

mitten im Ort

Spaziergang durch den Ort

Interessante Flagge - ich frage mich, was es für eine ist...

Auch Rennradler kommen gelegentlich hier vorbei

Ein paar Spatzen-ähnliche Vögel im Hafen

 ...sowie Storch-verwandter Artgenossen

Nach dem guten Mittagessen segelten wir retour nach Amsterdam.

Sleep-in und Musikparty mit bereitgestelltem Lautsprecher an Deck

Blick auf das Ufer

Ein süßes Spiel am Tisch und unsere Verpflegung

Unser Zimmer. Mein Schlafplatz wurde am Sonntag zum DJ-Pult umfunktioniert

Im Hintergrund sieht man die Brücke, die geöffnet werden musste, damit wir durchfahren konnten, sowie die Autos, die links und rechts auf ihre Weiterfahrt warten.

 Frühstück: Ontbijtkoek, Hagelslag

Pindakaas, Hagelslag

Nutella

Mein erster Hagelslag! Heel lekker!

Tag 68

Meine Kolonien hatten leider keine Farben, aber das heißt noch nicht, dass sie das Insert nicht haben. Daher Colony-PCR auf Gel laufen lassen und das Beste hoffen.

Am Abend hatte ich Stress, da ich zum Segeltrip nach Amsterdam musste, den WSZV Aqua organisiert hat. Kaum aus dem Labor raus und heimgeradelt, musste ich meine Sachen packen und zum Bus hechten. Dann im Bus war es noch einmal das reinste Nervenzittern, ob ich den Zug um 17:56 erwischen würde!
Um 17:54 war ich in Ede, bin als Erste aus dem Autobus raus... und ganz knapp, bevor die Türen schlossen, habe ich den Zug tatsächlich noch erwischt. Was für ein Glück!

Dem Segeltrip werde ich ein neues Posting widmen.

Tag 67

Heute transformiere ich GFP und CFP in meine Kolonien.

Wenn alles gutgeht, kann ich sie vielleicht schon morgen früh blau und grün leuchten sehen!!!
Ist das nicht toll? :-)

Tag 66

Heute war ein Open Mic-Event im Cafe XL. Leider habe ich keine Fotos. (Ja, ich werde irgendwie nachlässig...)

Es war aber auch nichts wirklich Interessantes - ganz nette Musikeinlagen von recht vielen verschiedenen Studenten und ein Standup-Comedian, der von mir Pluspunkte für seinen Mut bekommt!
Ich hätte einen Auftritt ganz anders gestaltet. Als Einzelperson hätte ich die Instrumentalbegleitung wahrscheinlich vorher eingespielt, geschnitten etc. und beim Auftritt dann aus der Konserve dazu gesungen, damit ich zum Lied tanzen etc. kann. Ich würde den Auftritt inszenieren. Konzerte haben viel mit Theater zu tun. Hauptsache kein gewöhnliches Outfit!

Wie auch immer, es war dennoch ein netter Abend.

Tag 65

Heute habe ich im Labor was Neues gelernt.

Aspergillus-Sporen ernten und zählen.

Am Abend habe ich für Eline und mich Risotto bianco gekocht. Als Nachspeise gab es Karamelvla.

Hier das Beweisfoto. Das wird meine neue Mini-Serie im Blog namens vlantastisch.

Vlantastisch: Karamel

von Campina, erhältlich bei den gängigen Supermärkten. Sehr köstlich!

Tag 64

Ich bin gut von Berlin zurückgekommen, heute Abend.

Berlin war super. Eine detaillierte Berichterstattung würde aber den (Foto-)Rahmen hier sprengen.

Meine 3 portugiesischen Zimmerkolleginen Ines, Ines und Cathrin waren super lieb. Da unsere Tagesrhythmen komplett verschieden waren (sie gehen zu Bett, wenn ich aufstehe), sind wir uns auch überhaupt nicht in die Quere gekommen.
Das Hostel war super! Sehr zentral in Berlin, direkt am Hauptbahnhof gelegen, kleine aber schöne Zimmer und ein ausgezeichnetes Frühstück. Die Kette heißt Meininger. War sehr nett dort!

Best-of Fotos:

Das Holocaust-Mahnmal

Dieses Gemälde portraitiert die verschiedenen Gesellschaftsschichten in der DDR. Früher war hier die Luftwaffe (Ära Göring), später der Sitz der DDR, heute ist hier das Finanzministerium drin.

Leider bin ich genau zum Zeitpunkt der Ausstellung NICHT in Berlin! Das Buch habe ich allerdings schon via Amazon bestellt. :-)

Prenzlauer Berg - ein wunderschönes Viertel

Die obligatorische Currywurst

Ein Baum im Hackeschen Hof

Die Hackeschen Höfe

Galerie für moderne Kunst

Ein Berliner Bär vor der Botschaft von Malaysia

Abendessen mit Traumausblick im KaDeWe

Berlin Hauptbahnhof

Der Fernsehturm

Sonnenuntergang vom Fernsehturm

Die Siegessäule